Freitag, 16. Dezember 2011

Das böse böse Gewissen macht das Tier zum Mensch?

Ich hatte in letzter Zeit und aufgrund jüngster, nicht uninteressanter Ereignisse die Gelegenheit, über meinen eigenen Verzicht von Fleisch nachzudenken.

Neben dem immer wieder auftauchenden "das könnte ich nicht", habe ich auch schon gehört, dass der Vegetarier doch schließlich nur "einen Moralischen" bekommen hat oder "mit seinem Gewissen nicht klar kommt".

Ja, das trifft auf mich zu. Nicht nur der offensichtliche Ekel vor Fleisch hat mich zu meiner Entscheidung bewogen, sondern auch meine Tierliebe, die die für den gewöhnlichen fremden Menschen weit übersteigt. Und nein, ich bin nicht jemand, der Tiere in Afrika rettet und daheim Spinnen zerdrückt. Bei mir werden auch diese Tiere nicht getötet, da auch das nicht meinen Prinzipien entspricht (nur vom lieben Partner in einem Glas nach draußen gebracht, während ich mich in einem anderen Zimmer verstecke). Aber dies nur vorweg und wieder zum eigentlichen Thema.

Ebenfalls nur vorsorglich: Ich habe nichts gegen Fleischesser! Ich schreibe hier lediglich  meine Gedanken über Jene auf, die uneinsichtig auf  ihre Meinung beharren und mich verspotten wollen, statt sich einfach mal auf andere Ansichten einzulassen. Man könnte ja etwas dazu lernen und die Vorurteile über die militanten Ökos fallen lassen...

Wenn man mir vorhält "moralisch" zu sein, oder "ein Gewissen zu haben", kann ich darüber nur spöttisch lachen. Denn ja, das habe ich. Doch ist es nicht das, was den Menschen ausmacht? Unterscheidet nicht das den Menschen vom Tier? Und bin ich mit meiner Enthaltsamkeit dann nicht menschlicher als jene, die das unschuldige Wesen verspeisen? Ich möchte damit nicht sagen, dass es allein das ist, was uns unterscheidet, doch im Wesentlichen ist es der Verstand, oder wie die katholische Kirche sagen würde, die Seele (dies unterschreibe ich hier an dieser Stelle selbstverständlich nicht!)

Ist es dann also das Tier, dass mich anprangert und verurteilt, Mensch zu sein? - Wäre meine Meinung ähnlich undifferenziert und unausgereift wie die derer, die hiermit angesprochen werden, würde ich dies sofort bejahen.

Doch nein, so einfach ist es nicht. Schließlich spreche ich hier auch von einer kleinen Gruppe, die ich, so sehr ich mich auch dagegen wehre, immer wieder gerne in eine Schublade stecken möchte, wie sie es doch mit mir machen. Doch ein vernunftbegabtes Tier, wie auch ASP gerne zu sagen pflegt, sollte auch die Einsicht haben, den ersten Schritt zu machen. Ich werde mir auch zukünftig Spott und Hohn anhören müssen, doch lachend an mein gesundes Herz denken und mich einer ausgesprochenen Meinung enthalten.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

der verlorene Monat

Ich denke, vielen geht es wie mir, wenn ich sage, dass der Dezember aus irgendeinem Grund keine vier, sondern gefühlt maximal zwei Wochen hat. Zwar ist es nicht glatt wie letztes Jahr um diese Zeit, doch wieder schlittern wir unaufhaltsam auf DAS Fest des Jahres zu und so sehr ich mich auch dagegen wehre, auch für mich rückt das übernächste Wochenende in greifbare Nähe. Auf meiner Zunge ist beinahe schon der Geschmack des weniger leckeren aber leider einzig fleischlosen Weihnachtsgerichts auf der Karte des immer wieder überfüllten Restaurants, in dem ich mich kommenden Montag aufhalten darf.

Ja, seitdem ich vermeintlich erwachsen bin, nervt mich Weihnachten. Wartete ich doch früher jedes Jahr tagezählend auf das ersehnte Weihnachtsfest und arbeitete noch fleißig mit in der Kirche am Grippenspiel, kann ich nun nur noch den Kopf schütteln. Zu aller Ironie kommt, dass das früher endlose Warten nun in einem Rausch aus Weihnachtsmarktbesuchen, dämlichen Weihnachtsliedern und Kaufaufforderungen, die mich geradezu in die Läden zwingen, vorbeizieht.

Es mag hart klingen, doch ein einschlägiger Elektrofachladen hat es schon mehr als trefflich formuliert: "Weihnachten wird unterm Baum entschieden" - Abartig, wie ich finde, doch leider wohl mehr und mehr harte und bittere Wahrheit. Kinder freuen sich eh nur noch auf die Geschenke, die Verwandten interessieren da wenig. Vielleicht noch der, der das "beste" Geschenk ablieferte. Die Verwandten, denen das Kind am Herzen liegt "battlen" - wie es so schön neudeutsch heißt - um diesen Platz und die wenige Anerkennung in den Augen des übersättigten Kindes.

Dann das steife Beisammensein der Jugendlichen/Erwachsenen mehrerer Generationen... man erzählt sich von Dingen, die der Gegenüber nicht versteht "Was ist denn Internet?" - "Was ist denn ein kohlebetriebener Holzofen?" (oder was auch immer, denn da ich zu Ersteren gehöre, verstehe ich nicht wirklich, was ältere Generationen mir sagen wollen XD), bis man schlussendlich über jene redet, die der fröhlichen Runde leider nicht beiwohnen können (müssen, wollen). So entstehen interessante Gerüchte... XD

Vielleicht sehe ich es einfach nur zu zynisch, doch das ist meine Erfahrung. Solltet ihr es anders sehen, tut es mir Leid und belehrt mich gerne eines Besseren.

P.S.: omfg, ich hab mich bei facebook angemeldet. Ich versuche gleich mal, den Link zu "teilen" ;)

Dienstag, 6. Dezember 2011

Weihnachten und die Nächstenliebe

Jetzt wollte ich seit der Zwischenprüfung schon so viel schreiben und bin einfach nicht dazu gekommen.

Die Zeit vor Weihnachten fliegt nur so davon. Man muss ständig hin und her laufen und sich den Weihnachtskomerz antun. Gleichzeitig muss man den Weihnachtskitsch, dieses "wohlig warme Weihnachtsgefühl" hochwürgen.

Und immer wieder nervt mich dieses "denken Sie auch an Ihre Mitmenschen"-Getue in den Medien. Ich persönlich "denke" immer an meine Mitmenschen, auch wenn ich nicht wirklich etwas spende an irgendwelche Organisationen, vor allem nicht um Weihnachten.

Doch am vergangenen Montag waren mein Freund und ich in einem kleinen Café und haben uns mit Kaffee/Kakao und Kuchen vom Einkaufen erholt, als ein Obdachloser das Café betrat und sich direkt neben uns saß um seine Stunde Strom und Internet auszukosten. Penibel säuberte er sein kleines Notebook und berührte es auch nur mit Taschentüchern. Mir brach das Herz. Ich wollte ihn gerne ansprechen, ihm etwas zu Essen und zu Trinken anbieten und ihn einfach nur fragen, was mit ihm passiert ist, wer er ist und wieso er da ist.

Das Gespräch zwischen meinem Freund und mir verebbte. Mit unseren vollen Einkaufstüten und dem leckeren Gebäck vor uns gaben wir ein beinahe dekadentes Bild neben dem Mann ab.

Zu meiner Schande muss ich sagen, dass wir nichts getan haben, um zu helfen. Erst einige Minuten nachdem wir das Café verlassen hatten, sprachen wir wieder miteinander und über die Situation. Zu unserem beiderseitigen Erstaunen stellten wir fest, dass wir beide dem Mann durch helfen und mit ihm reden wollten. Wir wären sogar beide so weit gegangen, ihm mehr als nur einen Kuchen und Tee anzubieten. Doch als wir uns endlich darüber einig waren, zurück zu gehen, war es schon zu spät.

Ich wünschte, wir hätten gehandelt, statt uns nur satt zu essen und zu gehen. Obwohl ich weiß, dass dem nicht so ist, kann ich dieses Gefühl der Mitschuld nicht abstellen.

Mittwoch, 16. November 2011

Skyrim

Jetzt habe ich hier schon so lange nichts mehr geschrieben, aber die letzten Wochen nach unserem Bremenbesuch waren mehr als anstrengend.

Ich habe zur Ablenkung auch etwas getan, was ich so kurz vor der Zwischenprüfung nicht hätte tun dürfen. Ich habe mir The Elder Scrolls 5 Skyrim gekauft. Auf dieses Spiel warte ich jetzt schon so lange Zeit und nach einem Arztbesuch in der Innenstadt konnte ich nicht anders, als es zu kaufen.

Ich muss sagen, es hat mich auch nicht enttäuscht. Geschichtlich spielt es 200 Jahre nach dem Vorgänger Oblivion, welches mein All-Time-Favorit war und ist. Man spielt in dem von Bürgerkrieg zerrissenen Himmelsrand (engl. Skyrim) und beginnt wieder als Gefangener, der nur deswegen knapp dem Henker entgeht, weil ein riesiger Drache erscheint und das Dorf angreift. Da haben wir auch den ersten Unterschied zu Oblivion, welches in dem Land Cyrodiil, Sitz der Kaiserlichen Hauptstadt, spielt. In dem kalten, bergigen Himmelsrand lauern Drachen hinter eben diesen und scheuen auch keinen Angriff! Zumindest ab dem Zeitpunkt, wenn man den ersten Drachen nach ein paar Minuten Spielzeit hinter dem Henker emporsteigen sieht.

Diese "paar Minuten" haben sich bei mir allerdings erheblich in die Länge gezogen, durch das Erstellen eines Charakters. Die Rassen sehen alle unterschiedlich aus, was ein Pluspunkt ist und diesmal hat Bethesda auch die Auswahlmöglichkeiten sehr begrenzt. So kann man aus vorgegebenen Gesichtern wählen und diese dann ein wenig ändern und nicht wie im Vorgänger beinahe jeden einzelnen Gesichtsknochen einzeln modellieren. So war es mir möglich, einer recht hübsche Nord Frau zu erstellen. Ich spiele diesmal keine Dunkelelfe, weil ich nicht wieder zu einem unbeliebten Volk gehören wollte. Doch obwohl Himmelsrand die Heimat der Nord ist, bin ich auch dort an vielen Stellen nicht sehr beliebt.

Nachdem man nun den einen Drachen sieht und ein wenig die Mainstory weiterspielt, erscheinen im ganzen Land Drachen. Ich wusste das nicht, bis ich Nachts in einem Schneesturm alleine irgendwo zwischen zwei Städten eines Besseren belehrt wurde. Den Gruselfaktor gab es dann gratis dazu.

Wie auch in Oblivon ist allerdings die eigentliche Mainstory nicht so wirklich interessant. Vielmehr kann man, wie auch schon im Vorgänger gleich zu Beginn des Spiels an jeden beliebigen Ort reisen und tun und lassen, was man will. Nach einigem Suchen habe ich mich meinen beiden Lieblingsgilden angeschlossen, der Diebesgilde und der Dunklen Bruderschaft, einer Assassinengilde. Die Diebe sind weniger ehrvoll als noch im Vorgänger und auch die Dunkle Bruderschaft interessiert sich nicht mehr für alte Bräuche und Rituale, zumindest bis man ihr beitritt. Doch hier muss ich gleich Kritik aussprechen. Während ich in Oblivion bei diesen Gilden lange beschäftigt war, hatte ich in Skyrim nach einigen Stunden alle relevanten Missionen abgefrühstückt und war zum Leiter der jeweiligen Gilde aufgestiegen. Hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht.

Letztlich kann ich noch zur Grafik sagen, dass das Spiel umwerfend aussieht. Die Landschaft ist ein Traum und doch bin ich wehmütig, weil es nicht auf höchsten Grafikeinstellungen auf meinem Rechner läuft. Das ist mir zuvor noch nie passiert und schreit nach einer neuen Grafikkarte nach Weihnachten.

Ein Kritikpunkt sind die ganzen Grafikfehler, so verschwinden Gegenstände vor einem oder das Tischgedeck fängt während einer Unterhaltung an zu flackern.

Ich könnte hier noch viel mehr schreiben, doch ich belasse es bei diesen Punkten und empfehle dieses Spiel jedem, der diesen Winter lange und gut von einem Spiel unterhalten werden moechte.

Samstag, 5. November 2011

fremd in Bremen

Gestern um 18:40 Uhr parkte ich in einer Seitenstraße in Bremen um das lang ersehnte ASP Konzert besuchen zu können.

Mitten im Wohngebiet unter einer Straßenlaterne kann ja nicht viel passieren, dachten wir uns und waren noch wie im Rausch, als wir aus der gut besuchten Location traten. Während ich noch über den Blogeintrag, den ich gleich über mein Galaxy Tab verfassen wollte, nachdachte, sah ich schon das zersplitterte Glas auf dem Boden.

Zunächst dachte ich, in der engen Straße habe jemand die Kurve nicht gut genommen und dabei ist unsere Scheibe zersplittert. Doch dann der Schock - meine Handtasche ist verschwunden. Und mit ihr mein besagtes neues Galaxy Tab, mein iPhone und meine Papiere.

Dank der tollen Baustelle auf der A7 waren wir dann auch eine Stunde länger unterwegs und dank der Diebe hatten wir auch genug frische Luft der kalten Herbstnacht.

Alles in allem bin ich so zynisch und  sage es mit den Worten des Notrufdienstes der Sparkasse: "Vielen Dank und noch einen schönen Tag" (nachts um 3 Uhr)

Freitag, 28. Oktober 2011

Tot und noch nie so lebendig - Subway To Sally live in Göttingen

So eben kommen wir aus dem Subway To Sally Konzert und während mir die Ohren noch dröhnen, möchte ich diesen, wie Barney sagen würde, legendären Moment festhalten:

Gleich vorweg, das war das beste Subway To Sally Konzert, auf dem ich bisher war - und das auch noch hier in Göttingen! Die Akustik in der Stadthalle war, wie man auch schon bei der guten Vorband <äh... insert name here ^^'> hören konnte, sehr gut. Im Gegensatz zu den vorherigen STS Konzerten, die ich in Kassel und in der Weltstadt *hust* Baunatal am 22. Dezember 2008 und 22. Dezember 2009 war dies ein Ohrenschmaus.

Während ich die Göttinger immer als ein wenig langweilig und prüde erlebt habe, stand ich heute inmitten des - und Verzeihung für den plumpen Ausdruck - geilsten Publikums, welches ich je auf irgendeinem Konzert erleben durfte. Wie es Eric Fish, Sänger von STS sagte, hat Göttingen der sonst so opernlastigen Stadthalle Rock n' Roll beigebracht! Ich habe mich schon lange nicht mehr so lebendig gefühlt. Auch die Zusammenstellung der Lieder war perfekt gewählt zwischen Alt und Neu.

Sehr positiv überrascht war ich auch, als gegen Ende ein Medley von drei sehr beliebten Liedern eingespielt wurde. Danach war meine eh schon angeschlagene Stimme zwar so gut wie weg, aber wer braucht die Morgen schon? ;D Bis zum Ende hat sie durchgehalten und das reicht.

Die Feuershow, die STS für mich persönlich zur besten Liveband macht, hat natürlich auch nicht gefehlt und hüllte den Raum in eine feurige Stimme mit silvesterähnlichen Duft.

Alles in allem war dieses Erlebnis so einzigartig, dass ich es gleich wiederholen möchte und Morgen vielleicht noch einmal Karten für das Konzert in Hannover bestelle.

Körperlich bin ich zwar am Ende, aber trotzdem habe ich mich schon lange nicht mehr so lebendig gefühlt!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Simon Beckett - Tiere

Gestern habe ich, wie man anhand des Titels unschwer erkennen kann, "Tiere" von Simon Beckett durchgelesen. Becketts David-Hunter Reihe mochte ich sehr gerne, daher habe ich mit Freude dieses Buch als mein erstes E-Book für mein Handy ausgesucht. Mit enttäuschendem Ergebnis.

Es ist kein Geheimnis, dass sich Beckett gerne des ein oder anderen Klischees in seinen Büchern bedient, dies allerdings stets raffiniert und teilweise so aufpoliert, dass der aufmerksame Leser eher ins Schmunzeln kommt, als gleich die Stirn zu runzeln. Hier allerdings haben wir ein Werk, das überquillt vor Vorhersehbarkeit. Wäre es nicht durch die Ich-Perspektive des Erzählers interessant geschrieben, hätte ich sicher ab dem Moment, in dem das Buch den Leser gnadenlos enttäuscht, die "delete"-Taste gesucht.

Mit Nigel präsentiert uns der Autor einen leicht - das ist selbstverständlich nicht wertend oder gar beleidigend gemeint - zurückgebliebenen jungen Mann, der nach deren Tod alleine in dem geschlossenen Pub seiner Eltern lebt und in einer größeren Firma der Stadt als "Laufbursche" oder auch "Kopierjunge" arbeitet. Die Stadt, in der er lebt oder aber das Jahr werden nicht genannt, doch es scheint zu Zeiten einer großen Wirtschaftskrise zu sein, da er beschreibt, wie immer mehr Unternehmen schließen mussten und nun abgerissen wurden oder leerstehen. Nigel kann Dank Fast Food bzw. Tiefkühlkost trotz seiner offensichtlichen Behinderung gut für sich selbst sorgen und erzählt dem Leser auch gerne und viel von seinem Leben, sodass man den Eindruck bekommt, er sei ein normaler Junge, nur eben ein wenig langsam und vielleicht noch in einem pubatären Entwicklungsstadium.Er verbringt an der Arbeit viel Zeit mit den Frauen Karen und Cheryl, wobei er sich in letztere sogar ein wenig verguckt hat, da sie immer netter zu ihm war, als die anderen in dem Unternehmen.

Doch wenn er nachhause geht, warten dort seine "Tiere" auf ihre Fütterung. Diese werden mit "es" von ihm angesprochen und haben Namen wie: "Das Dicke", "Das Alte"... Es handelt sich dabei um Menschen. Doch nicht solche, wie Nigel sie gerne hätte, sondern Obdachlose, Prostituierte, Trinker... sprich, Menschen, die in seinen Augen nichts wert sind. Er lockt sie mit Alkohol oder Geld in sein Haus und betäubt diese mit Schmerzmitteln. Danach werden sie in seinem großen Keller in so genannten Abteilen eingeschlossen und täglich gefüttert. Nigel selbst empfindet sie als Abschaum und doch spielt er gerne Kinderspiele mit ihnen, bis er eine Prostituierte, "das Rothaarige", dazu bekommt, die sich nicht so fügen will, wie er es gerne hätte.

Bis hier war die Idee sehr gut und auch, dass er nichts Sexuelles mit den "Tieren" treibt, sondern eher wie ein Kind mit ihnen spielt. Doch schon hier fängt die Glaubhaftigkeit der Geschichte an zu bröckeln. So haben sich, bis auf das jüngste Mitglied in dem unterirdischen Gefängnis, alle Insassen aus Angst vor ihm gefügt. Warum, ist unklar, da man nie erfährt, was er ihnen angetan hat. Nach der Fütterung mit Hundefutter und Wasser und einem gelegentlichen Spiel verschwindet er dann wieder und seine "Tiere" werden ruhig.

Auch das Wochenende, an dem das ganze Buch spielt, verläuft recht ereignislos. Eigentlich hört sich der Leser nur die Kindheit Nigels an und begleitet ihn bei alltäglichen Dingen. Von dem hoffnungsvollen Traum des Pubs, bevor die Krise die Unternehmen und Fabriken im Umkreis erreicht hat, über die religiöse Mutter, die Sittenwidrigkeiten, wie z. B. das vom Vater geschenkte Pornoheft verabscheut und streng bestraft, über den Rückgang der Kunden und die Trunkenheit des Vaters, der dann nach der Sperrstunde geschlossene Veranstaltungen abhält, bei denen auch Stripperinnen auftreten, über die Streitigkeiten über die "Normalität" Nigels bis hin zum tragischen Tod des Vaters und der Verbitterung der Mutter bedient der Autor so ziemlich jedes Klischee, welches einem zu der Figur Nigel schon zuvor einfällt. Selbst die Verschlossenheit gegenüber Sexualität und die Scham, die auch von der Mutter gepredigt wurden, sind mehr als nur typisch und so plump dargestellt, dass einem jeglicher Lesespaß genommen wird.

Mit dieser kurzen Zusammenfassung habe ich jetzt schon beinahe die Hälfte des Buches vorweg genommen, doch viel mehr passiert leider auch nicht. Den Rest werde ich nun kopfschüttelnd für mich behalten, falls doch noch jemand dieses Buch lesen möchte.

Das Buch war eines der ersten Werke Becketts und daher möchte ich noch mal ein Auge zudrücken. Schließlich hat er dieses hier Jahre vor seiner sehr guten David-Hunter-Reihe geschrieben und sicherlich ist aller Anfang schwer, vor allem für einen jungen Autor. So kann ich abschließend nur sagen, dass das Konzept mehr potenzial hatte, als dann tatsächlich umgesetzt wurden. 

Montag, 24. Oktober 2011

Schule

"Die Schulzeit ist die beste Zeit im Leben", hörte ich immer wieder von seinen Eltern und Verwandten. Im Nachhinein muss ich sagen, stehe ich dieser Aussage nicht mehr so argwöhnisch gegenüber wie noch während meiner Schulzeit. Sicher ist es schön, wenn man relativ früh (wenn man teilweise 15 Uhr als früh bezeichnen möchte) nach Hause kann und auch die nächsten langen Ferien nie weit sind. Natürlich hat man bis zu dieser Zeit noch einen klaren Lebensweg und muss sich weniger um Beruf und Zukunft Gedanken machen. Aber das war es auch schon...

Der Alltag an Schulen, wie ich ihn teilweise selbst und auch durch Erzählungen, die Ähnliches berichten, erlebt habe, kann allerdings sehr schnell zur schlimmsten Zeit im Leben mutieren. Das hier soll nun keine dramatische Geschichte meiner Schulzeit werden, doch habe ich in letzter Zeit, nachdem ich erst Abstand von der Schule hatte und jetzt wieder die Berufsschule besuche, viel über heutige Schulen nachgedacht.

Man steckt bis zu 36 individuelle Persönlichkeiten, die gerade dabei sind, sich körperlich und charakterlich zu entwickeln in einen Raum, setzt ihnen einen so genannten Pädagogen (dieser hat dann mindestens eines der folgenden Charaktermerkmale: tyrannisch, zynisch, ignorant, uninteressiert, über-/untermotiviert, ungeduldig, elitär, arrogant, ...) vor und nennt das dann Mittel- bzw. Oberstufe.

Junge, verschlossene Menschen die gerade mehr als genug mit sich selbst beschäftigt sind, werden für die gute Note dazu gezwungen, offen vor fremden, oder aber verhassten Klassenkameraden und eben diesem so genannten Pädagogen zu reden. Das ganze krönt dann in dem allseits beliebten Referat.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Körperteile aus Metall

Gestern habe ich nach langem Zaudern und einigen Tränen eines meiner Piercings rausgenommen. Seitdem fühle ich mich nicht mehr so "vollständig" wie zuvor. An der Stelle, an der es steckte, befindet sich jetzt nur noch gerötete Haut. Ansonsten ist alles wie zuvor. Als hätte ich es nie stechen lassen. Ich war, ehrlich gesagt, mehr als nur traurig darüber. Ich hatte es jetzt 3 Jahre und empfand es als ein Teil von mir. Meines Körpers und auch meiner Persönlichkeit.

In der Nacht habe ich dann lange darüber nachdenken können. Es ist doch nur ein Stück Metall. Überaus klein und nicht einmal besonders in Aussehen und Form. Wieso fühle ich mich dann so, als hätte ich einen Finger, Zeh oder ein Ohr verloren? Schließlich wechsel ich doch auch so den Schmuck von Tag zu Tag. Wenn ich abends meine Ohrringe ausziehe, fühle ich mich doch auch nicht nackt. Vielleicht liegt es aber daran, dass dieser Schritt nicht entgültig ist? Identifiziere ich mich so sehr mit diesem kleinen Stäbchen, welches nun für beinahe jeden Menschen unsichtbar an meinem Körper war? Offensichtlich ja...

Ich denke, ich habe mich einfach sehr damit identifiziert, weil es etwas war, was nicht jeder hat. Leute, denen ich davon erzählte, haben gestaunt. Einige waren positiv überrascht, andere weniger. Sicher, jeder macht sich gerne interessant (siehe Blogschreiber *hust*), und etwas in mir schockt auch gerne.

Zum Anderen ist es auch ein Teil meines Körpers, den ich von mir aus verändert, vielleicht sogar verschönert habe. Etwas, dass ich mir ausgesucht habe. Mein Ohr, meine Augen oder alles andere an mir habe ich mir nicht aussuchen können (schön wärs aber...), doch dieses eine schon. Daher habe ich sicher auch so eine Verbindung zu diesem kleinen Körperteil aus Metall aufgebaut und trauere beinahe schon um seinen Verlust.

Leider werde ich es wohl nicht mehr einsetzen können, daher ist es umso schöner, sich das hier von der Seele zu schreiben.

Dienstag, 18. Oktober 2011

IKEA und die Kerzen

Ist es nicht jedem (zumindest jeder Frau) schon einmal passiert? Man möchte ein bekanntes und beliebtes schwedisches Möbelhaus namens IKEA besuchen, weil man noch sonst was braucht und verlässt es ohne das benötigte Objekt, dafür aber mit jede Menge Ramsch im Einkaufswagen und einer Quittung, die es in sich hat. "40 €? Ich habe doch nur ein paar Kleinteile!", stellt der/die Betroffene beim Zücken der EC Karte dann schockiert fest. Bei dem Preis kauft man sich dann lieber gleich noch einen Hotdog (oder in meinem Fall eine Teigtasche) und staubt das Gratisgetränk ab. "Das habt ihr jetzt davon, dafür trink ich jetzt 10 Becher Cola!" Von denen man selbst bei großem Durst nur drei schafft...

In meinem Fall brauchte ich drei Dinge und habe mir fest vorgenommen, nur diese zu kaufen.

1. Boxen für das EXPEDIT Fernsehregal. Die habe ich auch problemlos bekommen. Sogar 2 € pro Box gespart, Yeah!

2. Ein Schuhschränkchen für meine ständig größer werdende Schuhsammlung. Da bestand die Auswahl aus komischen Plastik- ähh, nennen wir sie freundlicherweise mal Schränkchen und übertrieben teuren und zudem weder hübschen, noch praktischen Schuhschränkchen. Damit war das Thema gegessen...

3. Eine Lampe für meinen Esstisch, weil es da in der Ecke immer recht dunkel ist. Nur leider hatte ich das völlig vergessen und so nur eine KNUBBIG Tischlampe gekauft für den Wohnzimmertisch. Schön, nur leider viel zu hell für den Wohnzimmertisch. Darum habe ich das kleine Lämpchen auf den Esstisch gestellt... Happy End!

Und natürlich habe ich den Laden nicht verlassen können ohne Kerzen, Kerzenhalter, eine Vase... und ich hatte nicht mal mehr genug Geld für den Fraß.

Montag, 17. Oktober 2011

Pro/Contra Galaxy Tab 2

- Das Betriebssystem ist ziemlich lahm. Es lädt oft nach, gerade inhaltsstarke und farbenreiche Internetseiten und der Appstore ist teilweise wirklich ein Buch mit sieben Siegeln. Ich kenne mich mit solchen Geräten und dem Android Betriebssystem nicht so wirklich aus, daher fällt es mir auch anfangs schwer, wirklich etwas selbstständig einzurichten. Da war das iPhone - vielleicht auf aufgrund mangelnder individueller Einstellmöglichkeiten - anfängerfreundlicher.

+ Man kann auf dem Tab wirklich sehr gut lesen und - wenn man es denn kann - schreiben. Auch während der Autofahrt (selbstverständlich als Beifahrer!) ist das Schreiben dank der großen Schrift sehr angenehm. Mit dem iPhone hatte ich damit sehr große Probleme, auch weil mir schnell schwindelig wurde.

+ Mein Lebensgefährte hat mir eine neue Tastatur installiert, mit der die beiden nervigen Tasten verschwunden sind.

Und wieder zu früh...

...wurde mir von der Herz & Verstand Merchandising GmbH das neue ASP Album geliefert! Die CD soll am 21. Oktober 2011 erscheinen und heute Mittag (also kurz nach dem Aufstehen =P) hielt ich sie in den Händen.

Bei der  Single Wechselbalg, die ich ebenso wie das Album in einer ltd. Edition gekauft habe, erhielt ich das Paket auch zu früh.

Was solls, mich freut es so oder so! Vielleicht ist das ein besonderes Geschenk an jene, die die Special Edition gekauft haben.

Ich erinnere mich noch daran, dass ich vor mehr als einem Jahr gemeckert habe, dass es noch so lange dauern würde, bis das Album endlich erscheint und jetzt halte ich es in meinen Händen! ^.^

Ich muss sagen, was ich bisher gehört habe, gefällt mir schon sehr. Hier gibt es noch ein Foto der edlen ltd. Edition. ^^


So, ich werde mich jetzt erstmal zurücklehnen und die Musik genießen. Vielleicht noch ein wenig mit dem Galaxy Tab spielen.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Schokocroissants^2

Na gut, sie sind ein wenig aufgeplatzt XD Aber lecker sind sie trotzdem..

Morgen probier ich nochmal welche, dann streiche ich noch ein wenig Ei drüber... Dann gibt es auch ein Foto. XD

Ich sollte den Blätterteig auch nur 10 Minuten antauen und nicht wie ich 1 1/2 Stunden auftauen. ^^'

Schokocroissants

In einem meiner Kochbücher habe ich ein Rezept für Schokocroissants gefunden und gleich mal ausprobiert.




Wiederholte Traumvorstellungen

Es ist komplett verwirrend, wenn man vor langer Zeit einen Traum hat, von einem Ort oder einer Situation und man dann viele Jahre später wieder die gleiche Situation erträumt, ebenso real wie zuvor.

Ein Beispiel: Jemand träumt als Kind, dass er mit seinen Eltern auf einem Bauernhof Urlaub macht. Er hat die Details genau vor Augen und der Traum erscheint aufgrund seiner Schlichtheit und seiner Wirklichkeitsnähe so real, wie eine Erinnerung.

Jetzt ist dieser Jemand ein junger Erwachsener und träumt als eben dieser, wieder auf dem gleichen Bauernhof seinen Urlaub zu verbringen. Er erzählt seinen Freunden oder seiner/m Lebenspartner(in), dass er als Kind schon einmal da gewesen sei, mit seinen Eltern.

Er erinnert sich im Traum an ein Ereignis aus einem anderen Traum, der wiederum derselbe ist, nur mit mehr vergangener Zeit.

Lange Rede ohne Sinn, ein solches Erlebnis hatte ich schon öfter mit verschiedenen Träumen und bin nach dem Aufwachen immer zerstreut. Zeit für Kaffee und Frühstück... ;D

Samstag, 15. Oktober 2011

Contra Galaxy Tab 1

- Die Tastatur kann einen wirklich in den Wahnsinn treiben. Direkt neben der Taste für Komma und andere Satzzeichen ist eine "Menütaste", auf die man nur zu gerne kommt, wenn man gerade am Tippen ist. Man wird dann in so ein tolles Menü geleitet für Tastatureinstellung, wo man alles einstellen kann, nur nicht das Verschwinden dieses Buttons... sinnvoll...

- Es wir nach einer Zeit sehr schwer. Dafür, dass es so handlich ist, ist es ein ziemlicher Brummer. Auch wenn man tippt, und das Galaxy Tab also nur auf der unteren Seite halten kann, muss man sich anstrengen, um es halten zu können.

- Apps, für die man bezahlen muss, kann man nur mit einer Kreditkarte kaufen.

3:2 für Contra, mal schauen, wie es weiter geht, Morgen werde ich dann einzelne Apps und die Kamera weiter testen.

P.S.: die Blogger-App ist nicht schlecht!

Pro Galaxy Tab 1

+ die Größe: es liegt gut in der Hand und ist übersichtich. Es passt in jede Handtasche und lässt sich auch gut in einer Hand halten, wenn man etwas liest.

+ Das Design: schicke Hintergrundbilder, teilweise sogar animiert lassen oder aber Panoramabilder, die mit den Tabs auf dem Gerät mitwandern, sind ein Hingucker. Ein Menü, in dem erst einmal jeder Download gespeichert wird, lassen den eigentlichen Homebildschirm aufgeräumter Aussehen. Während beim iPhone jede App auf dem Homebildschirm kommt, kann man hier die gewünschten, häufig genutzten Apps aus dem Menü auf den Bildschirm ziehen.

Tablet PCs

Sind sie nicht erstaunlich? Die kleinen Alleskönner (naja, bei einschlägigen Firmen alles außer Flash ;D) faszinieren mich. Ich bin selbst iPhone Besitzerin und doch interessiere ich mich sehr für den großen Bruder, das iPad oder aber den erbitterlichen Feind, das Galaxy Tab.

Ich finde es nach wie vor lächerlich, dass Apple per Gerichtsbeschluss den Verkauf der 10 Zoll Version des Galaxy Tabs verbietet und dann in iOS 5 eine Funktion der Samsung Androids so offensichtlich kopiert. (Liebe Besitzer, zieht mal die Leiste eurer Uhr nach unten ;D) Aber gut Steve Jobs, Du hast es gut gemeint und das Management bzw. die Anwälte klagen aus Geldgeilheit um die Wette, schon klar. Dennoch R.I.P. so am Rande.

Ich mache gerade den Test mit dem Galaxy Tab meines Freundes, um herauszufinden, ob es auch etwas für mich ist. Eine Woche darf ich es jetzt benutzen und bin gerade in diesem Moment nur von der Texteingabe genervt, weil dieses Ding andauernd hin und her springt im Text.

Ansonsten finde ich es sehr schick und handlich. Mehr davon später. ;P

Old School

Hach, ist es nicht Old School und so der Zeit hinterher, wenn man sich einen Blog erstellt und darin postet und nicht bei facebook?! Ja, das ist es! Aber gleich vorweg, ich bin nicht bei facebook! Schon folgt der nächste Schock darüber, wie altmodisch und unzeitgemäß ich doch bin. Like me (not)! ;D

Allerdings habe ich, so wie viele (also, wirklich VIELE) andere Menschen auf diesem Globus das ständige Bedürfnis nach Selbstverwirklichung im Internet. Auch wenn das hier niemand lesen möchte/wird, ist damit doch mein Verlangen danach gestillt, hier etwas zu schreiben.

Ich weiß, ich habe auch einen Sketchblog und der läuft super und ist auch immer super aktuell, weil ich ja so super viel zeichne. /Sarkasmus off

Doch ich werde nicht aufhören zu denken oder zu schreiben (hoffentlich), daher hier eine kleine Einführung in meine Gedanken- und Umwelt. Ich hoffe, es gefällt ;)